Über uns

Die Erziehung zu freiem Denken und die Ermutigung, diese Freiheit in der Gesellschaft umzusetzen, sind zentrale Anliegen der Universitätssängerschaft Skalden.

Freies Denken richtet sich naturgemäß teilweise gegen die vorherrschende Meinung. Es war und ist aber die Voraussetzung zur Entwicklung von Demokratie, Menschen- und Bürgerrechten.

Sich die Freiheit zu nehmen, unabhängig vom Mainstream zu denken und die veröffentlichte Meinung – nicht nur in anderen Teilen der Welt, sondern auch bei uns – zu hinterfragen, ist angestammtes Anliegen der akademischen Jugend. Dies gilt in allen weltanschaulichen, politischen und auch religiösen Fragen.

Die Gründer der studentischen Korporationen haben sich diese Freiheit genommen. Seit ihrer Gründung setzen sich studentische Korporationen konsequent für Meinungsfreiheit und Bürgerrechte ein. Daher wurden sie auch drei Mal in der Geschichte unter jenen Regimen verboten, die – trotz unterschiedlicher weltanschaulicher Richtungen – absolute Macht über ihre Untertanen beanspruchten:

  • Nach den Karlsbader Beschlüssen im Metternich-Regime,
  • im nationalsozialistischen Regime des Dritten Reichs,
  • im kommunistischen Regime der DDR.

Der freie Geist in den Korporationen hat alle Verbotszeiten, Diffamierungen und Anfeindungen überlebt. Er wird weiter bestehen und sich auch von den heutigen Gegnern des freien Denkens und der Korporationen nicht einschränken lassen.

1863, im Gründungsjahr unserer Korporation, war Tirol politisch einer der rückständigsten Flecken in der Landkarte Europas. Das Land hatte sich mehr und mehr von der Außenwelt abgeschlossen. Den Tirolern war durch die katholische Restauration (im Rahmen der Gegenreformation) die frühere Weltoffenheit, Aufgeschlossenheit und Kontaktfreudigkeit im wahrsten Sinne des Wortes „ausgetrieben“ worden!

Im Vormärz hat das System Metternich versucht, weiterhin fortschrittliche politische Ideen durch Zensur und Ausreiseverbot! vom Land fernzuhalten.

Die liberalen Anschauungen, die trotzdem aus dem (vornehmlich deutschen) Ausland nach Tirol drangen, fanden allerdings nur unter der akademischen Jugend und dem gehobenen Bürgertum sowie bei Teilen des Adels Resonanz.

Die weitgehend bäuerlich geprägte Mehrheit des Tiroler Volkes verharrte in 200 Jahre lang eingeimpftem dumpfem katholischem Konservativismus.
Nach der Niederschlagung der 1848er Bewegung wurden in Österreich Zug um Zug die bescheidenen freiheitlichen Errungenschaften des Revolutionsjahres abgebaut.

Adolf Pichler, die Leitfigur der Liberalen in Tirol, schrieb damals: „Wie ein stinkender Nebel, der den Atem beklemmt und die Aussicht verschließt, lastet die Reaktion schwerer und schwerer auf den unglücklichen Österreichern!“ Das Vereinsleben und die Verfassung waren systematisch beseitigt worden.

Erst nach der Niederlage Österreichs im Krieg von 1859 gegen Frankreich und Piemont-Sardinien erhielt der Staat 1861 wieder eine Verfassung und ein Parlament und auch Vereinsgründungen wurden nun möglich.

In Tirol begann jetzt allerdings, ausgelöst durch das „Patent vom 8.April 1861“, das den Evangelischen in Österreich völlige Gleichberechtigung und Selbstverwaltung gewährte, ein Kulturkampf, der erst 1892 mit der Annahme eines liberalen Schulgesetzes endete.

Das konservative Tirol wollte mit allen Mitteln die religiöse (also katholische) Einheit erhalten und das Schulwesen und die Universität weiterhin der Kirche unterstellen.

Die Liberalen strebten im Gegensatz dazu danach, das Gedankengut der Aufklärung in die politische Wirklichkeit umzusetzen und die Trennung von Kirche und Staat zu vollziehen.

Sie waren in keiner Weise religionsfeindlich, es kam ihnen nicht auf einen Kampf gegen Kirche und Glauben an, aber sie wollten die Religion aus dem öffentlichen ins private Leben verdrängen.

Mit Hermann v.Gilm („Jesuitenlieder“), Karl Schönherr („Glaube und Heimat“) und Franz Kranewitter („Kulturkampf“) fand diese politische Auseinandersetzung ihren markanten literarischen Niederschlag.

Der Akademische Gesangverein Innsbruck (AGV), aus dem die Akademische Sängerschaft „Skalden“ hervorging, stellte in dieser politisch bewegten Zeit ein Sammelbecken der führenden liberalen Kräfte im Land dar. Ludwig v.Ficker (Gründer der Literarturzeitschrift „Der Brenner“) und Josef Pembaur (Komponist und Gründer des Konservatoriums in Innsbruck), Arthur v.Wallpach und Eberhart v.Weittenhiller (neben v.Ficker Mitglieder der Literaturbewegung „Jungtirol“) waren dabei die bekanntesten Protagonisten aus unseren Reihen.

Die Bemühungen all dieser Männer haben sich gelohnt: Am Ende der Auseinandersetzungen hatte sich „der stinkende Nebel der Reaktion“ wenigstens gelichtet (um bei den Begriffen Adolf Pichlers zu bleiben).

Unser Streben wird es immer sein, die von unseren Gründern erstrittenen liberalen Werte der Aufklärung und des Humanismus zu verteidigen!

Sie können alle Titel der untenstehenden Tonträger zum privaten Gebrauch kostenlos herunterladen.

Zur gewerblichen Verwendung oder Vervielfältigung setzen Sie sich bitte mit der Universitätssängerschaft Skalden in Verbindung.

Viel Vergnügen mit unserer Musik!

130 Jahre Universitätssängerschaft Skalden (1993)

Jetzt schwingen wir den Hut CD 1 (1998)

Jetzt schwingen wir den Hut CD 2 (1998)

Im tiefen Keller (2003)

Hier sind wir versammelt … (2008)

Tirol 1809 – 2009 (2009)

Die obenstehenden Tonträger-Titel sind Verweise zu einzelnen Speicherbereichen auf einem Cloud-Server (box).

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  • Gabriel Anton (1858–1933), Neurologe und Psychiater
  • Gustav Benischke (1867-1947), böhmischer Physiker
  • Hermann Ignaz Bidermann (1831-1892), österreichischer Staatsrechtslehrer
  • Josef Blaas (1851-1936), österreichischer Geologe, Mineraloge und Maler
  • Theodor Christomannos (1854-1911), Politiker und Fremdenverkehrspionier
  • Josef Daimer (1845-1909), Alpinismus-Pionier
  • Albert Defant (1884–1974), österreichischer Meteorologe und Ozeanograph
  • Josef Dengg (1910-2007), Komponist und Musiker, Volksmusiklehrer
  • Arnold Durig (1872-1961), österreichischer Physiologe
  • Eder Anton (1868-1952), Rechtsanwalt, Gemeinderat und Bürgermeister von Innsbruck
  • Josef Egger (1839-1903), österreichischer Historiker und Autor
  • Franz Feierle (1861–1926), österreichischer Politiker
  • Ludwig von Ficker (1880-1967), österreichischer Schriftsteller und Verleger
  • Anton Fischer (1871 – 1948), Chorleiter und Musiker
  • Felix Frank (1876- 1957), Jurist und Politiker, Minister und österr. Vizekanzler
  • Hans von Friebeis (1885-1932), Bürgermeister der Bundeshauptstadt Wien
  • Paul Fuchsig (1908-1977), österreichischer Chirurg
  • Hermann Gerhardinger (1888-1949) Sekretär der Tiroler Handelskammer
  • Wilhelm Greil (1850-1928), Bürgermeister der Landeshauptstadt Innsbruck
  • Josef Haberer von Krems- Hohenstein (1875-1958), österr. und dt. Chirurg
  • Ludwig Haberlandt (1885-1932), österreichischer Physiologe
  • Franz Hillebrand (1863-1926), österreichischer Philosoph und Psychologe
  • Ludwig Hörmann von Hörbach (1837-1924), österreichischer Schriftsteller
  • Theodor Inama von Sternegg (1843-1908), deutsch-österreichischer Staatswissenschaftler
  • Rudolf von Jaschke (1881-1963), deutsch-österreichischer Gynäkologe und Geburtshelfer
  • Julius Jung (1851-1910), österreichischer Althistoriker
  • Franz von Juraschek (1849-1910), österreichischer Statistiker
  • Artur Kanetscheider (1898-1977), Musiker, Chorleiter und Komponist
  • Herbert Klein (1928-2012), Generaldirektor der Saarland Versicherungen
  • Hugo Klein (1883-1970), Schriftsteller und Heimatforscher
  • Anton Kofler (1855-1943), Handelskammer-Sekretär und Politiker, Reichsratsabgeordneter
  • Franz Friedrich Kohl (1851-1924), österreichischer Entomologe und Volksliederforscher
  • Julius Kratter (1848-1926), österreichischer Hochschulprofessor für Rechtsmedizin
  • Ernst Lecher (1856-1926), österreichischer Physiker
  • Günther von Lojewski (* 1935), deutscher Journalist und SFB-Intendant
  • Friedrich Mader (1873-1960), Direktor der Handelskammer und Politiker, Landtagsabgeordneter
  • Peter Marxer (1850-1885), liechtensteinischer Arzt und Landtagsvizepräsident
  • Viktor Mataja (1857-1934), österreichischer Volkswirtschafter und Minister
  • Josef Moriggl (1879-1939), österreichischer Bergsteiger, Alpinschrifsteller und Generalsekretär des DÖAV
  • Friedrich Mörz (1840-1903), Bürgermeister der Landeshauptstadt Innsbruck
  • Engelbert Mühlbacher (1843-1903), österreichischer Historiker und Diplomat
  • Franz Xaver Myrbach, Freiherr von Rheinfeld (1850-1919) Finanzrechtler und Rektor der Uni Innsbruck
  • Johann Georg Obrist (1843-1901), Schriftsteller und Übersetzer
  • Rosa Papier (1858-1932), österreichische Opernsängerin (einziges weibliches Mitglied)
  • Joseph Pembaur der Ä. (1848-1923) Komponist und Musikdirektor in Innsbruck
  • Joseph Pembaur der J. (1875–1950), österreichischer Pianist und Komponist
  • Walther Pembaur (1886- 1948), Publizist und Politiker, Vizebürgermeister von Innsbruck
  • August Pepöck (1887-1967), Kapellmeister und Operettenkomponist
  • Julius Perathoner (1849-1926), letzter deutscher Bürgermeister von Bozen
  • Leopold Pfaundler von Hadermur (1839-1920), österreichischer Physiker und Alpinist
  • Josef Pöll (1874–1940), Musiker, Volksliederkomponist und Botaniker
  • Peter Paul Rainer (1885-1938), österreichischer Dichter und Schriftsteller
  • Richard Reisch (1866-1938), Finanzrechtler, österr. Fananzminister und Präsident der Nationalbank
  • Adolf Rhomberg (1851-1921), Landeshauptmann von Vorarlberg
  • Karl Röck (1883-1954), österreichischer Dichter und Sprachforscher
  • Karl Rudelstorfer (1924-2012), Dekan und Verkehrsplaner
  • Hans Waldemar Rosen (1904-1994), Komponist, Chordirektor und Musikschriftstellen in Irland
  • Otto Schaumann (1891-1977), Medizinischer Chemiker und Prof. für Pharmakognosie
  • Johannes Schober (1874- 1932) Polizeipräsident und Politiker, österr. Kanzler
  • Johann Schorn (1845-1914), Mitbegründer der Christlich-sozialen Partei und Reichsratsabgeordneter
  • Sidonius Ritter von Schrom (1887 1960), Maler, Grafiker und Illustrator
  • Hermann von Schullern zu Schrattenhofen (1861-1931), österreichischer Nationalökonom und Genealoge
  • Kaspar Schwarz (1869-1937), Historiker und Archivar, Kustos des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum
  • Franz Slama (1885–1938), österreichischer Politiker, Justizminister
  • Otto Stolz (1842-1905), österreichischer Mathematiker
  • Galeas von Thun und Hohenstein (1850-1931), Verwaltungsjurist und Großmeister des Malteserorderns
  • Alois Walde (1869-1924), österreichischer Indogermanist
  • Hans von Welz (1919-1988), Opernsänger
  • Norbert Zimmer (1911-2007), Generaldirektor der Wiener Allianz
  • Konrad Zindler (1866-1934), österreichischer Mathematiker